Samstag, 1. Februar 2014

Konservatismus kontra Liberalismus- wie weit kann die AfD gehen?


Konservatismus kontra Liberalismus- wie weit kann die AfD gehen?
 
Der Konservatismus erlebt seine Auferstehung. Stünde die Union einst für konservative Werte ein, ist es jetzt die AfD, die für traditionsgebundene Ideale eintritt. Da wird die Frage aufgeworfen, ob sich ein Deutscher noch national fühlen könne, ohne gleich in die rechte Schublade gesteckt zu werden? Die Antwort lautet: Ja, er kann! Dass die Verwirklichung eigener Wertprinzipien nur in der AfD vollzogen werden kann, ist ein Stempel, den die Mainstreampropaganda nur zu gerne aufdrücken will. Keiner gönnt der jungen Partei ihren Erfolg, und will ihr ein braunes Etikett verpassen. Wohlgemerkt kokettiert die AfD mit nationalliberalen Wahlsprüchen, was für die Berichterstattung ein gefundenes Fressen ist.


Die AfD setzt seinen Höhenflug fort und sterbt den Einzug ins Europaparlament ein, zumal man einen einflussreichen Mitstreiter in Person des ehemaligen BDI-Präsidenten Olaf Henkel gewinnen konnte. Trotzdem reißen die Negativschlagzeilen nicht ab, neben notdürftig beschlossenen Parteiaustritten macht die Partei in Sachen Eigenwerbung keine weitreichenden Schritte. Letztlich liegt es an der Führungspersönlichkeit eines Bernd Lucke, der das Schiff auf Kurs zu halten gedenkt.

Wie viel Konservatismus verträgt der Liberalismus? Eine wohl wahr schwer zu beurteilende Frage. Stehe der Konservatismus für Tradition und Werterhalt, strebt der Liberalismus nach Freiheit und Optimismus. Ein gewisses Maß an Rationalität darf man beiden Richtungen gerne nachsagen, ohne sich in Details zu ergeben. Man kann der AfD nicht vorwerfen eine rückständige Politik zu betreiben, mögen ihre Aussagen auch zu vieldiskutierten Ergebnissen führen. Der Euro ist der Feind, damit hat man auch schon alle Fische im Netz. Wahrlich mehr hat die Partei auch nicht zu bieten! Was gesellschaftliche Lebensentwürfe anbetrifft, pflegt die AfD eine Haltung von anno dazumal.

Wer außer der FDP soll an der liberalen Idee festhalten? Die Freiheit wurde der Sicherheit unterworfen und nun gänzlich ausgemerzt. Die FDP hat keine wehrhaften Leitfiguren mehr, die die liberale Grundhaltung verkörpern können. Und obwohl FDP-Chef Lindner gerne die Vorzüge seiner Partei kundtut, mag es ihm keiner glaubhaft abnehmen. Die FDP habe keine geeigneten Führungspersönlichkeiten, die die Partei aus der Misere hätten ziehen können. Mit Christian Lindner wird die Art von Politik betrieben, mit der es bergab ging. Jedenfalls müssen die Liberalen selbst dafür geradestehen Lindner für diese Leid tragende Aufgabe bestimmt zu haben, niemand wird es ihnen verdenken.

Dass die AfD gerne mit den Ängsten der Bevölkerung spielt und den sicheren Anlaufhafen mimt, wird von der Parteiführung gerne außen vor gelassen. Es geht um Erfolg, persönliche Verwirklichung statt Bürgernähe und Emanzipation. Die AfD ist die Partei der Ewiggestrigen, die selbst vom Wiener Kongress 1815 in Sachen Restaurationsbestrebungen nichts dazugelernt habe. Es geht nur mit dem Euro, wenngleich zurzeit auch schwere Zeiten anstünden. Der Euro bindet die Staaten und ist kein reines finanzpolitisches Instrument, sondern vielmehr ein Magnet für ein starkes Europa.

Da die Union nach links gerückt ist und somit der SPD den Rang abgelaufen hat, wurde der Platz für konservative Wertvorstellungen frei, den die AfD mit beachtlichem Erfolg ausfüllt. Dass sich die Partei sehr wechselseitig gibt und für jeden nur erdenklichen Zustrom offen ist, zeugt nicht gerade von Geradlinigkeit. Jedenfalls wird die Partei ihren Weg gehen und womöglich bald im Bundestag sitzen, derweil Lucke, wie verkappt machthungrig er in Wirklichkeit sei, auf einen Posten im Europaparlament schielen, um seine propagandistische Ideologie zu verbreiten. Ein autarkes Europa braucht keine Querulanten!


 

2 Kommentare:

  1. Warum sollte ich jemanden anderen beauftragen meine Interessen wahrzunehmen? Ich spreche und handel für mich selber. Mir sind Parteien, Regierungen, die EU und alle die meinen über andere "herrschen" zu wollen völlig egal. Ich bin ein freier Mensch, und das will ich auch bleiben.

    AntwortenLöschen
  2. Frei ist man nur in dem Umfang, wie es die Gesetze einem zulassen. Deswegen würde ich mich schon darum sorgen, wer im Land das Sagen hat. Außerdem ist jede Verfassung im Wandel begriffen, sprich das jetzige System ist nicht das Ende der Fahnenstange. ;-)

    AntwortenLöschen